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Catracho Global

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Probleme im deutsch-polnischen Verhältnis

noviembre 25, 2023 por Catracho Global Deja un comentario

„Schuld“ und „historische Wirklichkeit“  Ein Diskussionsbeitrag zum Thema: „Wer schuldet eigentlich wem was … im deutsch-polnischen  Verhältnis?“  (Abdruck aus der in Brasilien und Deutschland herausgegebenen Folha Pomerana)

 Klaus Fleischmann  archipoeta_742@hotmail.com  

Im Mittelpunkt der Frage steht das Wort „Schuld“, und dieses Wort „Schuld“ weist  auf einen Zusammenhang, der mit „Geschichte“ und ihrer Wirklichkeit nur bedingt  etwas zu tun hat. „Schuld“ kann im menschlichen Leben entweder durch Verzeihung  aufgehoben oder mit Hilfe des Rechts gesühnt werden. Da es in der Fragestellung  um politische Probleme und um geschichtliche Zusammenhänge geht, kann ich die

Frage nur beantworten, wenn ich sie auf dem Hintergrund der Kenntnis der polnischen und deutschen Geschichte durchdenke: es kann nicht um „Schuld“ vor  dem Weltenrichter oder Moral gehen, sondern es geht um die Wirklichkeit des  historischen Ereignisses im Zusammenhang des historischen Kontextes. Die  Voraussetzungen der deutschen und polnischen Geschichte im Mittelalter waren  schon geographisch verschieden: die deutsche Geschichte nahm ihren Ausgang in  der Mitte Europas in der 2. Hälfte des 8. Jahrhunderts und entwickelte sich zum  deutschen Reich im 9. und zu Beginn des 10. Jahrhunderts. Unter den ottonischen  Königen und Kaisern wurde das deutsche Reich zum politischen und kulturellen  Zentrum mit einer besonderen Verantwortung für die christliche Lehre im damaligen  mittelalterlichen Europa. In den polnischen Stammesgebieten („Polen“ =  Feldbewohner (nicht Bewohner der Küste des Meeres)) entsteht um 960 ein  selbständiger polnischer Staat unter Mieszko I (960-992, aus dem Haus der  Piasten). 966 wird Polen ein christlicher Staat mit eigenem Bistum (Posen). Im Laufe  der 2.Hälfte des 10. Jahrhunderts gerät der junge polnische Staat schon bald in  Berührung und in Auseinandersetzungen mit der deutschen Ostpolitik; 985 huldigt  Mieszko Otto III, stellt aber sein Land unter den Schutz des Papstes auf dem  Hintergrund der politischen Bedeutung des deutschen Reiches im damaligen Europa  und der Auseinandersetzungen zwischen Kaiser und Papst. Unter seinem  Nachfolger Boleslaw I Chrobry (992-1025) entwickelt sich ein freundschaftliches  Verhältnis zum Reich, weil er der universalen Auffassung vom christlichen Kaisertum  durch Otto III zustimmt. Otto III gründet zusammen mit Boleslaw im Jahre 1000 am  Grabe des Bischofs Adelbert von Prag das Erzbistum Gnesen als selbständige  polnische Kirchenprovinz. Diese Zusammenarbeit mit dem Reich endet schon 2  Jahre später: der König wendet sich von der universalen Idee eines christlichen  Reiches ab und treibt eine gegen das Reich (und Böhmen) gerichtete polnische  Interessenpolitik, die auch in den folgenden Jahrhunderten, eigentlich bis heute,  vertreten wird. Trotz dieser polnischen Interessenpolitik gegen die politischen  Interessen des Reiches in Ostmitteleuropa kann sich die deutsche Ostsiedlung  (Ostkolonisation) im 11., 12. und 13. Jahrhundert in Pommern, Schlesien und  Ostpreußen (1225/26 ruft der Herzog Konrad von Masowien den Deutschen Orden  zur Hilfe, um die Preußen zu christianisieren.) bis zum Ende des 14. Jahrhunderts  durchsetzen. Der Deutsche Orden und seine eroberten Gebiete in Ostpreußen  stehen unter dem Schutz des Papstes und des Kaisers (vgl.a. 1226: die Goldene  Bulle von Rimini); der Staat des Deutschen Ordens entwickelt sich im 13. und 14.  Jahrhundert bis 1410 zum modernsten Staat des Mittelalters in Europa. 

Das polnisch-litauische Großreich und der Deutsche Orden Durch den Aufstieg des polnisch-litauischen Großreiches Ende des 14.Jahrhunderts  gerät der Staat des Deutschen Ordens in eine existentielle Notlage: einmal durch  den Versuch des Polen Paulus Vladimiri, dem Deutschen Orden sein historisches  Existenzrecht zu bestreiten – von Papst und Kaiser abgelehnt, und zum anderen  durch den Kampf des polnischen Königs mit Hilfe des Geldes der deutschen Städte  gegen den Deutschen Orden: diese Auseinandersetzung führt zum Untergang des Deutschen Ordens (s. 1410: Schlacht bei Tannenberg + 1466: (2.) Friede von Thorn.

Ostpreußen gerät in die Lehnsabhängigkeit bis 1657 (Vertrag von Wehlau) vom  König von Polen. 

Der Untergang des polnischen Königreiches 1795 

In den folgenden Jahrhunderten: 16. bis 18. Jahrhundert spielt Polen im Hinblick auf  

den Aufstieg Schwedens,  Rußlands (seit Peter dem  Großen) und Preußens und  ihrer Auseinandersetzun-gen  um eine hegemoniale Stellung  in Osteuropa eine  untergeordnete Rolle. Von  1697 bis 1763 kommt es zur  Personalunion mit Sachsen  (Haus Wettin, August II, der  Starke). Reformversuche des  innen-politischen Systems  Polens (Wahlkönigtum,  polnische Adelsrechte +  „Liberum Veto“) scheitern aus  innenpolitischen Gründen und  den Interessen der  osteuropäischen Mächte  Rußland, Österreich-Ungarn  

Teilungen Polens

und Preußen; das Königreich Polen wird bis 1795 zwischen den drei Staaten  aufgeteilt (1772 + 1793 + 1795) und löst sich als selbständiger Staat auf. 

Die Folgen der Teilungen und der Auflösung des polnischen Staates für die  europäische Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts: 

Die drei Teilungsmächte des polnischen Staates seit 1772 hatten für ihr Vorgehen  unterschiedliche Gründe: Rußland verfolgte machtpolitische Interessen im Hinblick  auf seine Westgrenze und wollte seine Westgrenze weiter in Richtung Westen  schieben; hinzu kam die Beurteilung Polens als ein Unruhefaktor an seiner  westlichen Grenze. Österreich befürchtete eine Benachteiligung seiner Interessen in  Ostmitteleuropa und war mit dem Vorgehen Rußlands gegen Polen einverstanden,  obwohl Maria Theresia gegen dieses Vorgehen gegen Polen war: „Treu und Glauben  sind für alle Zeit verloren!“. Preußen erkannte die Durchsetzung einer territorialen  Verbindung zu seiner Provinz Ostpreußen und natürlich den Erwerb einer weiteren  Provinz im Osten (Westpreußen und Posen) als ein Glacis gegen ein Vordringen  Rußlands nach Westen. … 

Die polnische Nationalbewegung bis zum 1.und 2.Weltkrieg (1939/1945) Eine polnische Nationalbewegung gegen diese Politik der Ostmächte kann nicht  unterdrückt werden. Polen wird auf dem Hintergrund der in der Französischen  Revolution von 1789 entwickelten Vorstellungen über die „Nation“ im 19. Jahrhundert zu einem europäischen Unruheherd; vgl. a. die polnische Nationalhymne: „Noch  ist Polen nicht verloren“, den polnischen Dichter: Adam Mickiewicz und den  polnischen Komponisten: Fréderic Chopin (in Paris als Zentrum der polnischen  Emigration). Schon im Jahre 1808 entwirft der Pole Hugo Kolontaj eine  geographische Karte mit den ostdeutschen Ländern: Pommern, Schlesien und  Ostpreußen als „alte Länder“ Polens und eine Grenze an der Oder; dieser Anspruch  wird dann im Jahre 1915 während des 1.Weltkrieges in einer neuen Karte unter dem  Titel: „L‘ Europe Future de Demain“ im Sinne des erwähnten Polen Paulus Vladimiri  aus dem Anfang des 15. Jahrhunderts wiederholt. 

Während der deutschen  Revolution von 1848  scheitert ein Versuch des  deutschen Parlaments,  mit den Vertretern des  „Panslawismus“, zu dem  auch der polnische  Widerstand gehörte, z.B.  mit dem tschechischen  Historiker und Politiker  Franz Palacky politisch  zusammen zu arbeiten… Nach der Reichsgründ 

ung im Jahre 1870/1871  belastet die polnische  Minderheit in den  Ostprovinzen Preußens  bzw. des Reiches die  Innenpolitik und begrün 

det das gespannte  deutsch-polnische Ver hältnis, das als politi sches Problem zwischen  Polen und Deutschland  bis heute nicht gelöst  

Herzogtum Warschau in den Grenzen von 1809

werden kann. Die polnische Minderheit umfaßt 10% der preußischen  Gesamtbevölkerung und wird damit zum nationalpolitischen Problem im Deutschen  Reich. Im „Kulturkampf“ zwischen der Katholischen Kirche und dem Staat identifiziert  sich die polnische Bevölkerung in Westpreußen und Posen mit der Katholischen  Kirche und beginnt gegen die Deutschen zu kämpfen. Das folgenschwere Ergebnis  der Gegnerschaft gegen das Deutschtum, des Kampfes um den Boden, die Schule  und die Sprache ist die unheilvolle Verschärfung des Volkstumsgegensatzes in den  30 Jahren vor dem 1.Weltkrieg, die zwischen Polen und Deutschen eine tiefe Kluft  aufreißt (vgl. a. die nationaldemokratische, deutschfeindlich-antisemitische  Ideologie Roman Dmowskis (Warschau) vor und nach dem 1.Weltkrieg). Obwohl der  preußische Staat der polnischen Minderheit in einer „Nationalitätenschutzerklärung“

kulturelle Autonomie zusicherte, die den Deutschen im polnischen Staat nach  1918/19 nie zugestanden wurde, kommt es zu keinem Ausgleich zwischen den  Deutschen und den Polen. Die Bevölkerungsentwicklung verschiebt sich bis 1914  zugunsten der Polen in den Provinzen und auch in der Bodenpolitik können sich die  Polen durchsetzen. Abgeordnete der polnischen Minderheit sitzen sowohl im  preußischen Landtag im Abgeordnetenhaus als auch 10 bis 12 Abgeordnete seit  1870/71 im Deutschen Reichstag. Der Volkstumsgegensatz zwischen den  Deutschen deutsch-polnischen Krieges am 1. September 1939 mit beigetragen hat.   

 Fortsetzung folgt: 

Anm. d. Red.: 

zu dem Thema „Wer schuldet eigentlich wem was im deutsch-pol.  Verhältnis?“ finden Sie in der FP-505 einen Beitrag von Dr. Rudolf Lauff 

Publicado en: Cultura, Geschichte, Historia, Internationale Politik, Nationale Politik, politica internacional, Politik

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