Im Nachgang zu meinen Nachforschungen über die «Corona-Panik und ihren Ursprung» lese ich zur Zeit ein Buch mit dem «verschwörerischen» Titel «Geheimbünde – Freimaurer und Illuminaten, Opus Dei und Schwarze Hand» von den ZDF-Journalisten Gisela Graichen und Alexander Hesse. Was man in Köln historisch mit «Kölschem Klüngel» bezeichnet nennt sich in USA zum Beispiel Skull and Bones (Schädel und Knochen). Dieser akademische Geheimbund nutzt dort folgendes Piraten-Symbol:
Der folgende Text stammt aus dem o.g. Buch:
Als der britische Wirtschaftswissenschaftler Antony Sutton im Jahr 2002 stirbt, wird der eine oder andere Bonesmen (Mitglied der exklusiven Gemeinschaft Skull an Bones) gejubelt haben. In der Wissenschaftsszene gilt Antony Sutton schon zeit seines Lebens als Außenseiter, weil er er sich traut, Hinweisen auf eine Verschwörung gigantischen Ausmaßes nachzugehen, in deren Mittelpunkt Skull and Bones steht. Sutton opfert für diese Arbeit seine Karriere: «Nach konventionellen Maßstäben bin ich ein Versager. Ich bin aus zwei großen Universitäten hinausgeworfen worden, und ein Stuhl an der Cal State Los Angeles wurde mir verweigert. Jedes Mal wenn ich etwas schreibe, scheint das irgendjemanden im Establishment zu ärgern, und sie werfen mich den Wölfen zum Fraß vor. Andererseits habe ich 26 Bücher geschrieben, eine Reihe von Nachrichtenbriefen geschrieben … und was wichtiger ist, ich habe für die Wahrheit keine Kompromisse geschlossen, und ich habe nicht aufgegeben.»
Die ersten Werke Suttons beschäftigen sich mit den Machenschaften der US-amerikanischen Wirtschafts- und Finanzlobby. Er kommt in seinen wissenschaftlichen Standards entsprechenden Nachforschungen zu dem Schluss: Der Aufstieg Hitlers und der Sowjetunion hätten ohne amerikanische Technologie und amerikanisches Geld (ebenso wie jetzt in China, Anmerkung von mir) niemals stattfinden können.
Sutton bezichtigt die amerikanische Wirtschafts- und Finanzwelt aus Gründen des Profits antiamerikanische Bewegungen zu einer Bedrohung der freien Welt heran zu züchten – um dann durch die Finanzierung und Ausrüstung des Militärapparates demokratischer Staaten im unweigerlich kommenden Krieg ebenfalls gigantische Gewinne zu machen. Er glaubt (ich persönlich würde statt dem zögerlich «glaubt» würde sagen: «weist anhand von Zahlungsbelegen in seinem Buch ‘Wall Street and the Rise of Hitler’ nach») darüber hinaus, dass die Wall Street in einem perfiden politischen Spiel Nationalsozialisten und Kommunismus zunächst fördert und sie dann aufeinander gehetzt – stets zum Wohl amerikanischer Banken und Unternehmen.
Doch viele Jahre findet Sutton keine Antworten auf wichtige Fragen, die sich aus seinen Studien ergeben: Wer lenkt den komplexen wirtschaftlichen, politischen und staatlichen Prozess, der zur Realisierung dieses Ziels notwendig ist, wer verleiht ihm über Jahre und Jahrzehnte die notwendige Kontinuität und Kraft?
Aber dann werden Sutton Dokumente zugespielt, die Licht hinter die dunklen Andeutungen des US-Botschafters in Berlin, William E. Dodd, aus dem Jahr 1937 bringen:
«Eine Clique US-Industrieller ist wild entschlossen, einen faschistischen Staat über unsere demokratische Regierung triumphieren zu lassen. Aus diesem Grund arbeitet sie eng mit den faschistischen Regimen Deutschlands und Italiens zusammen. Mittels meiner Post in Berlin hätte ich schon beweisen können, wie eng einige der führenden Familien Amerikas mit dem Nazi-Regime zusammenarbeiten.»
Anfang der 1980er Jahre erreicht Sutton ein umfangreiches Konvolut an Dokumenten. Es besteht aus 20 Zentimeter Mitgliederlisten de damals der Öffentlichkeit noch weitgehend unbekannten Geheimbunds Skull and Bones. Die Namen der Mitglieder elektrisieren Sutton sofort: «Diese Namen bedeuten Macht, sehr viel Macht. Als ich die einzelnen Individuen erforschte, wurde ein Muster sichtbar … und eine vorher unsinnige Welt wurde kristallklar.» Vier Bücher schreibt Antony Sutton über Skull and Bones. Er plant noch eine Reihe von weiteren Werken über den Yale-Geheimbund, schreibt sie aber nie. Für Sutton wird Skull and Bones zum Dreh- und Angelpunkt der weltumspannenden Intrigen einer machtbesessenen US-Elite. Am 11. September 1990 definiert US-Präsident George W. Bush «New World Order» als Ziel der US-Politik. Zufall oder nicht: Die «Neue Weltordnung» analysiert Antony Sutton bereits 16 Jahre zuvor als Programmatik von Skull and Bones.
Sind das alles nur wahnwitzige Schlussfolgerungen eines in die Irre gegangenen Professors? Vor dem Hintergrund dessen, was im Wahlkampf um die US-Präsidentschaft im Jahr 2004 herauskommt, ist das schwer zu glauben: Die Kandidaten der Republikaner und der Demokraten haben nicht nur in Yale studiert. George W. Bush und John Kerry sind auch noch Mitglied desselben Studentenbunds: Skull and Bones. Das sorgt für Diskussionen. Journalisten bohren nach. Doch beide Kandidaten halten sich an das, was der Geheimbund ihnen vorschreibt: totale Verschwiegenheit. George W. Bush schreibt in seiner Biographie: «In meinem Abschlussjahr trat ich Skull and Bones bei, einem Geheimbund, so geheim, dass ich mehr über ihn nicht sagen kann.» Kerry, darauf angesprochen, was es zu bedeuten habe, dass er und Bush Bonesmen seien, antwortet: «Nicht viel, weil es ein Geheimnis ist.»
Kann es Zufall sein, dass ein winziger Geheimbund gleich drei Präsidenten stellt? Verfolgt Skull and Bones einen festen Plan, betreibt «echte» Politik? Ein Manifest von Skull and Bones konnte bisher kein Verschwörungstheoretiker entdecken, nicht einmal einer vom Format Antony Suttons. Natürlich liegt die Vermutung nahe, dass Skull and Bones über ein Netzwerk mit genügend Beziehungen und Geld verfügt, um seine Mitglieder in höchste Ämter zu hieven und für eine kontinuierliche Präsenz von Bonesmen in Wirtschaft, Politik und Verwaltung (und Medien, Anmerkung von mir) zu sorgen. Dafür gibt es ausreichend Hinweise. Legendär ist der Bonesman Harry Stimson, der als Minister von gleich sieben Präsidenten über Jahrzehnte US-Politik prägt und etwa den Abwurf der Atombomben auf Japan 1945 politisch durchsetzt. Angeblich liest George H. W. Bush eine Stimson-Biographie, bevor er sich 1991 entscheidet, die US-Armee gegen Saddam Hussein in Bewegung zu setzen. Es sind die Bonesmen in der Yale-Leitung, in der Öl-Industrie und in der Politik, die dem eher unbegabten, mit Alkoholproblemen kämpfenden George W. Bush ein Studium an der Eliteuniversität und anschließend eine grandiose Karriere ermöglichen. Sie führt ihn bis ins Weiße Haus. Er macht fünf Knochenmänner zu Mitgliedern seiner Regierung.
Ein Studium in Yale inklusive Mitgliedschaft bei Skull and Bones ermöglicht erstaunliche Karrieresprünge. Vater George H. W. Bush ist vor seiner US-Präsidentschaft von 1977-1978 CIA-Chef, was damals angesichts Bushs außenpolitischer Unerfahrenheit die US-Politszene erstaunt, sich aber erklärt, wenn man weiß, dass die CIA von jeher ein Tummelplatz von Yale-Absolventen im Allgemeinen und von Skull-and-Bones-Mitgliedern im Besonderen ist. Skull and Bones helfen einander (In Köln sagt man dazu: «Mer kenne uns, mer helfe uns», Anmerkung von mir). Vor diesem Hintergrund fällt es schwer, nicht wie Antony Sutton eine Verschwörungstheorie aus der Tatsache zu spinnen, dass der Begründer der Bush-Dynastie, Prescott Bush, genau zu jener Zeit in der Bank des Bonesman und Präsidenten-Vertrauten W. Averell Harriman einsteigt, als dieses Wall-Street-Schwergewicht die Gelder des Hitler-Finanziers Fritz Thyssen verwaltet und diverse Firmen kontrolliert, die mit den Nazis bis weit in den Zweiten Weltkrieg hinein Geschäfte machen.
Kann man also doch mit Fug und Recht behaupten, eine Geheimregierung würde die Vereinigten Staaten regieren und seit 180 Jahren von Yale aus darauf hinarbeiten, die Geschichte der Welt zu nach Belieben zu lenken?
(Quelle: Gisela Graichen, Alexander Hesse, Geheimbünde, Freimaurer und Illuminati, Opus Dei und Schwarze Hand, Rowohlt Taschenbuch Verlag, 3. Auflage Januar 2018, Seiten 45-49)
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