Krieg ist für die Menschheit in der Regel völlig unsinnig. Führt er schließlich zu Verletzungen, Tod und Zerstörung materieller Existenzen … auf beiden Seiten.
DOCH: Es gibt Menschen, für die macht Krieg – aus ihrer egoistischen Sicht – durchaus «Sinn». So haben Kriege zum Beispiel meistens zu großen Wohlstands-Umschichtungen, Reichtumstransfers geführt. Während die Mehrheit einer Gesellschaft in Kriegen Leben und Eigentum verloren haben Minderheiten «am Krieg verdient», d.h. sie sind durch Kriege reich geworden. In der Regel sind genau diese auch diejenigen, die bei der Erwähnung des Wortes Krieg entweder keinerlei Bedenken hegen oder sogar freudig auf solche kriegerischen Perspektiven reagieren. Zu den Gewinnern zählen vorwiegend die Aktionäre und Chefs der Rüstungsfirmen und all’ diejenigen Menschen, die im Bereich Medien & Politik damit betraut werden, für die passende Kriegsstimmung zu sorgen.
ABER: Am Beispiel des größten bisher da gewesenen Kriegsunsinns für ALLE Kriegsparteien, dem 2. Weltkrieg mit über 60 Millionen Toten und etlichen komplett zerstörten Städten in Deutschland sei der schottische Historiker und Priester Peter M. Nicoll zitiert, der in seinem Buch » Englands Krieg gegen Deutschland» auf den Seiten 477-478 schrieb:
«Etwa 10 Jahre nach Beginn des Kalten Krieges stand Westdeutschland nicht nur wiederaufgebaut im eigenen Land in wirtschaftlicher Blüte, sondern verkaufte auch Produktionsanlagen, führte Bauvorhaben großen Stils in der ganzen Welt außerhalb des kommunistischen Bereichs durch und schuf neue ausgedehnte Handelsbeziehungen, vor allem zu Südamerika.
Die Rolle der Vereinigten Staaten oder ihrer führenden Politiker von 1937 bis 1947 und später noch war ebenso widersinnig wie tief demütigend. Sie hatten sich am Krieg beteiligt, mehr um das nationalsozialistische Deutschland zu vernichten, als um Japan in Schranken zu halten. Sie gaben 350 Milliarden Dollar aus, um Deutschland und Japan mit dem besonderen Ziel zu zerschmettern, dem Militarismus in beiden Ländern den Garaus zu machen. Infolge der Fehler Rooselvelts und Churchills Stalin und Sowjetrussland gegenüber war Amerika nach 1945 gezwungen, viele weitere Milliarden auszugeben, um Deutschland und Japan wiederherzustellen, ja, beide praktisch zu bitten, wiederaufzurüsten und ihnen einen großen Teil der Hilfe zukommen zu lassen, die sie dazu benötigten. Die Torheit war für jeden vernünftigen und informierten Menschen in der Vereinigten Staaten klar zu erkennen.
Die britische Torheit war ebenfalls klar erkennbar. Selbst ein wiederbewaffnetes Westdeutschland konnte kein echtes Kräftegleichgewicht auf dem europäischen Kontinent wiederherstellen. Das Nachkriegsengland befand sich gegenüber Westdeutschland in einer weit ungünstigeren Wirtschaftslage als das England von 1939 gegenüber dem nationalsozialistischen Deutschland, obgleich England seine Zone in Deutschland nach dem Krieg ausgeplündert und viele Deutsche gezwungen hatte, zeitweilig als Zwangsarbeiter nach England zu kommen. Britische Wirtschaftsführer waren über die wiederbelebte wirtschaftliche Stärke und Aktivität Westdeutschlands bestürzt, konnten aber nicht viel dagegen ausrichten, außer zu murren und zu klagen. Einige, wie Viscount Elibank, bemühten sich, bei der Haltung der Jahre 1945-1947 zu bleiben. Elibank, der in seinem Verhältnis zu Deutschland eine Art wirtschaftspolitischer Vansittart war, führte einen Einmann-Kampf gegen das Krupp-Imperium und versuchte, dessen vollständige Wiedervereinigung zu verhindern. Aber die Vereinigten Staaten erkannten zu deutlich die Unentbehrlichkeit des Krupp-Konzerns für die Effektivstärke der NATO-Mächte, als dass sie irgendeinen derartigen Versuch gefördert hätten, die volle wirtschaftliche Gesundung und erneute Geltung der militärischen Stärke Deutschlands zu sabotieren.
Doch die Hauptlehre, die sich aus der Situation ergab, war die Erkenntnis der abgrundtiefen Torheit der britischen Kriegshetzer von 1939 und der Rooselveltschen Kriegsbeteiligung im Jahre 1941. Selbst ein blühendes und gut bewaffnetes Westdeutschland bedeutete nur eine schwache Annäherung an die wirtschaftliche und militärische Macht Deutschlands im September 1939, das vor allem ein freundschaftliches Verhältnis zu England wünschte, Reibungen mit den Vereinigten Staaten vermeiden und sich gegen jede Bedrohung durch Sowjetrussland aus dem Osten sichern wollte. Die Sowjetunion ihrerseits hatte in den beiden Jahrzehnten nach 1939 so viel Macht hinzugewonnen, wie Deutschland verloren hatte. Man könnte übrigens mit einigem Sarkasmus sagen, dass General de Gaulle, als er 1958 wieder an die Macht kam, sich in der Hoffnung um bessere Beziehungen zu Deutschland bemühte, damit die unheilvolle Periode der traditionellen Feindschaft und Rivalität zum Abschluss zu bringen, und dass er auf diese Weise gerade die Politik begann, für die er 1945 Laval hatte erschießen lassen.
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