Wer hat die meisten Anteile an Rheinmetall?
Wenn man im Internet anfragt, wer die größten Anteile an dem Rüstungskonzern Rheinmetall hält, dem Unternehmen, das am meisten am Ukraine-Krieg verdient, erhält man folgendes Ergebnis: The Vanguard Group, Inc. 3,447 %, Fidelity Management & Research Co. LLC 2,996 % Capital Research& Management Co. (World Investors) 2,801% und Norges Bank Investment Management 2,234%. Damit sind Amerikaner und Norweger die größten Aktionäre von Rheinmetall. Amerikanische und norwegische Aktionäre verdienen demnach am meisten aus den Waffenlieferungen des in Deutschland produzierenden Rheinmetall-Konzerns an die Ukraine und ein zweites Mal an der Tatsache, dass deutsche Energieverbraucher seit dem Nordstream 1 und 2 – Bombardement ihr Gas nicht mehr direkt aus Russland sondern zunehmend – und um ein Mehrfaches teurer – über ukrainische Zwischenhändler oder aus Norwegen beziehen müssen. Es sollte grundsätzlich nicht wundern, dass Rüstungskonzerne wie Rheinmetall nicht nur Kapitalgeber im Ausland haben sondern direkt oder indirekt über wichtige Lobbyisten in der Politik vor Ort, will heißen in Berlin verfügen: Die in den Medien stets als sogenannte FDP-Rüstungsexpertin erwähnte Frau Strack-Zimmermann war/ist oder ist weiterhin eine traditionelle Lobbyistin der Rüstungsindustrie wie Rheinmetall. Insofern wird man mit Recht sagen dürfen, dass Rheinmetall und ihre Großaktionäre aus USA über die FDP-«Rüstungsexpertin» Strack-Zimmermann direkt oder indirekt an der Berliner Rüstungs-, Ukrainekriegs-Finanzierungspolitik beteiligt ist. Wer sich über derartige Verfilzung aufregen sollte allerdings wissen, dass sowas «TRADITION HAT». So schrieb schon Willi Boelcke in seinem Dokumentenband über «Krupp und die Hohenzollern» aus dem Jahr 1970 auf Seite 14: «Die Einflussnahme der Rüstungsindustrie auf inner- und außenpolitische Affären, jene geächtete Verquickung von Politik und Geschäft, bei der der Zweck die Mittel heiligte, bildete nicht ein Spezifikum der deutschen Geschichte oder war gar die Folge der erklärten Vorliebe deutscher gekrönter und ungekrönter Staatsoberhäupter für die Essener Kanonenschmiede. Die Krupps erfreuten sich der Gunst und Freundschaft zweier deutscher Kaiser, aber auch die obersten deutschen Kriegsherren – und nicht nur sei – wussten die Leistungen und Dienste des Essener Rüstungsimperiums zu schätzen. Der Staat war der Rüstungsindustrie bedeutendster, bester und oft einziger Kunde. Trotzdem reduzierten sich weder die Beziehungen Krupps zur preußisch-deutschen Regierung noch die der ausländischen Rüstungskonzerne zu ihren Regierungen auf ein rein pekuniäres Verhältnis wie etwa das eines Musketenhändlers des Dreißigjährigen Krieges zu einem kaufwilligen und zahlungskräftigen Söldnerführer.» (Zitat Ende) Sollte es den Friedfertigen unter uns gelingen, diese Interessen-Allianz zwischen Kriegs- bzw. Rüstungsindustrie und Politik irgendwann einmal zu unterbinden? Die Ukraine-Kriegsfinanzierung durch die deutschen Steuerzahler alimentiert jedenfalls auch weiterhin wie damals der deutsche Kaiser die Rüstungsschmieden und ihre Aktionäre im In- wie Ausland. Apropos Waffenlieferung ins In- wie Ausland. Hierzu schreibt Boelcke weiter auf den Seiten 16ff: «Der offenbar bedenkenlose Verkauf von Rüstungsgütern in großen Quantitäten an ausländische Kunden führte aber immer wieder zu heftigen Angriffen und verdammenden Anklagen gegen die «blutige Internationale der Händler in Tod». Die Rüstungsindustrie sei durch ihre Exportgeschäfte hemmungslos den eigenen Profiten nachgejagt, ohne sich die geringsten Kopfzerbrechen auch darüber gemacht zu haben, welche Konsequenzen mit dem Gebrauch der von ihr produzierten Waffen verbunden waren. Gleichgültig ob Freund oder Feind und ohne zu fragen, ob sich die Waffen möglicherweise auch gegen die eigenen Armeen richten könnten und die mächtigsten Industrienationen der Welt mit diesen Waffen ihre eigenen Söhne niedermetzelten, wurde angeblich von der Rüstungsindustrie jeder Kaufwillige mit dem von ihm begehrten ebenso mörderischen wie selbstmörderischen Kriegsgerät beliefert, wenn er sich nur hinreichend kreditwürdig oder zahlungskräftig erwies. Der Vorwurf wiegt schwer, trifft aber nicht allein die Lieferanten unterlegener, sondern ebenso die siegreicher Waffen. Die Frage nach der Verantwortung dafür und nach den letztlich Verantwortlichen wurde indes wiederholt mit Recht gestellt. ….. Die intensive Förderung der Kruppschen Waffenexporte seitens des Staates war mithin kein bloßer Akt der Gefälligkeit gegenüber der Essener Waffenzentrale, sondern diente gemeinsamen Interessen, die eine «Exportoffensive» auch aus der Sicht des Staates als unabdingbare Notwendigkeit erscheinen ließen. Nur durch Waffenexporte war in Friedenszeiten die notwendige Vollbeschäftigung der eigenen Rüstungsindustrie zu erreichen, das sie mit Inlandsaufträgen gewöhnlich nicht ausgelastet war. Durch Waffenexporte wurde ferner die eigenen Rüstung und der weitere Ausbau der Rüstungskapazitäten wesentlich mitfinanziert. Der Waffenexport verhalf dadurch der Rüstungsindustrie zu jenem technischen Niveau und jener Ausdehnung, die es ihr im Kriegsfalle ermöglichen sollten, den erhöhten Bedarf der eigenen Armeen an modernsten Waffen und an Munition zu decken.» Es gehört wohl zu den traurigen Gewissheiten unseres Lebens, dass Ärzte, Apotheker, Krankenhäuser wie Pharmaindustrie von unseren Krankheiten und NICHT von unserer Gesundheit leben … und die oben aufgeführten Waffenschmieden von unseren Konflikten und Kriegen untereinander und NICHT vom Frieden. Allerdings: Die Entscheidung über Krieg und Frieden sollten NICHT von den Begünstigten selbst getroffen werden … sondern von den vorwiegend BETROFFENEN bzw. potenziell am meisten durch Kriege Geschädigten: von den BÜRGERN IN WAHLEN. Doch, Hand aufs Herz: derartige Befragungen des Volkes haben in der Geschichte recht selten stattgefunden. Meistens waren es Verfügungen «von oben» … und «oben» tummeln sich die Rüstungslobbyisten und nicht die von uns Bürgern. | ||
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