Als ich 1953 das Licht der Welt erblickte, hatte ich bereits vom ersten Tag meines Lebens an eine historische Schuld aufgeladen: ein Deutscher zu sein, dessen Vorfahren die «ALLEINIGE SCHULD an zwei Weltkriegen auf sich geladen hatten». Gott sei Dank habe ich das erst in späteren Jahren erfahren, sonst wäre meine Kindheit vermutlich nicht so schön und quasi unbeschwert verlaufen. Allerdings etwa ab meinem 8 Lebensjahr und dem Beginn des Geschichtsunterrichts in der Schule änderte sich das recht zügig. Dort war von einem verrückten und größenwahnsinnigen letzten deutschen Kaiser Wilhelm II. die Rede, der aus übersteigertem Ego-Gehabe, die Welt erobern wollte, gleich darauf gefolgt von einem ebenso größenwahnsinnigen Hitler, der mit den unverbesserlichen und gewalttätigen Deutschen sich erneut daranmachte, mehr Raum für Deutsche im Osten zu erobern und dabei nicht davor zurückschreckte 6 Millionen Juden zu ermorden. Was blieb mir als kleiner Steppke Anderes übrig, als das Alles zuerst einmal mit großen Augen zur Kenntnis zu nehmen und mich ab dem Moment im Ausland stets schuldig zu fühlen und bescheiden zu benehmen, bei all’ dem, was meine Vorfahren der Welt angetan hatten. Da mein Leben allerdings im Rahmen des «deutschen Wirtschaftswunders» stattfand, war diese «Schmach» irgendwie auch durchaus zu verkraften.
An die Alleinschuld von uns Deutschen an zwei für uns und alle Anderen desaströsen Weltkriegen glaubte ich auch noch während meines Studiums der Geschichte. Schließlich gab es so gut wie keine Bücher auf dem Markt und in den Universitätsbibliotheken oder Beiträge im Radio & Fernsehen, die die ALLEINSCHULD von uns Deutschen in Zweifel zogen. Es mussten noch ein paar Jahrzehnte vergehen, bis ich in Mexiko einen Buchladen betrat und der sympathische und engagierte Buchhändler mir – vermutlich aus der letzten Ecke seines Ladens – ein Buch eines spanischen Historikers mit dem Titel «Los Crimenes de los Buenos» (zu deutsch: Die kriminellen Taten der Guten) präsentierte.
Nach der Lektüre dieses Buches wurde mein «deutsches Alleinschuld-Weltbild» einer alle Gehirnwindungen meines Kopfes durchdringenden profunden und permanenten Überprüfung unterzogen. Seither habe ich noch viele weitere Bücher zum Thema «Wer hat diese Weltkriege gewollt und herbei organisiert» gelesen *) und bin zu der Überzeugung gekommen, dass die offizielle Geschichte der Deutschen im 20. Jahrhundert völlig neu geschrieben werden muss, denn die uns in den Schulen und an den Universitäten gelehrte Geschichte ist die Geschichte, wie sie uns die Sieger aus den beiden Weltkriegen erzählen, stimmt nicht. Mit den Tatsachen, landläufig «Wahrheit» genannt, hat DIESE Geschichtserzählung NICHTS zu tun. Die Geschichte brauche ich selbst jedoch nicht neu schreiben, denn sie wurde von zahlreichen Historikern bereits in recht vielen Büchern, die man jedoch gezielt suchen muss, da sie weder in der medialen Öffentlichkeit zitiert werden noch in den großen Buchhandelsketten im Regal stehen, akribisch festgehalten und «NEU ERZÄHLT», dieses Mal allerdings mit zweifelsfreien FAKTEN BELEGT.
Hätte nicht die «Schuldfrage» an den beiden Weltkriegen noch heute negative Auswirkungen auf die aktuell lebenden Deutschen, könnte man sich dieses Neubearbeiten historischer Fehlinformationen , landläufig «Lügen» genannt, sparen und zur Tagesordnung übergehen. Es gibt ja eigentlich auch sonst noch genug im Leben zu tun. Doch leider, leider hat diese «Alleinschuld-Behauptung» (Alleinschuld-Lüge) noch heutzutage politische und finanzielle Konsequenzen: bei den Polen zum Beispiel. Den Polen wurde von den alliierten Siegern nach den beiden Weltkriegen ein Achtel unseres ehemaligen deutschen Staatsgebiets übergeben und ein Großteil der Deutschen aus diesen Gebieten, ihrer Heimat, vertrieben … und als wäre das nicht schon zu viel des (für sie) Guten, fordern sie jetzt 78 Jahre nach dem Ende der beiden Kriege auch noch Geld für das von ihrer damaligen Bevölkerung durch deutsche Soldaten Erlittene.
Diese Forderung basiert nachweislich auf zwei Sieger-Geschichten, die uns Deutschen die Alleinschuld an den beiden Weltkriegen zuweisen. Aber: Wenn sich durch nachträglich beweisbare Tatsachen ergibt, dass die Deutschen mitnichten eine Alleinschuld am Ausbruch der beiden Weltkriege haben, so hätten den Siegern aus diesen beiden Weltkriegen weder die damals abgetretenen Gebiete noch irgendwelche Zahlungen zugestanden noch würde ihnen im Falle Polens heute noch zustehen.
Eine Parallele aus dem Strafrecht mag mein Argument bekräftigen: Wenn sich nach Jahren herausstellt, dass ein bereits Verurteilter aufgrund unwahrer oder erpresster Aussagen zu Unrecht im Gefängnis sitzt, muss das Verfahren neu aufgerollt und der Gefangene gegebenenfalls freigelassen und für den durch ein Fehlurteil, bzw. erpresste Schuldgeständnisse ihm entstandenen Schaden entschädigt werden.
Das ist auch der Fall Deutschlands insgesamt. Daher stehen nicht den Polen heute irgendwelche Schadensersatz-Zahlungen zu, sondern eher uns Deutschen. Zugegeben: Ich bin über diese Feststellung im Grunde genommen nicht weniger erstaunt als vermutlich Sie als Leser.
Doch: die historischen Tatsachen – im Gegensatz zu der uns im Rahmen ihrer Sieger-Geschichten präsentierten Propaganda – sind so eindeutig, dass keine andere Schlussfolgerung aus ihnen gezogen werden kann.
Es wäre schön, wenn politische Legenden/Lügen wie Lebensmittel im Supermarkt ein Verfallsdatum hätten und den Kunden/Lesern NICHT mehr angeboten werden dürften. Leider haben diese bereits mehr als 100 Jahre alten Lügen jedoch KEIN VERFALLSDATUM … und müssen daher mühsam aufgeklärt werden.
Meine Hoffnung bleibt, dass bei sich ändernden Hegemonie-Verhältnissen die Lügen der ehemaligen Herren entlarvt und – so wie ich die Machtmenschen kenne – neue Lügenmärchen über andere Sachverhalte entstehen. Zumindest wir Deutschen würden die LÜGENMÄRCHEN ÜBER UNS allerdings dann endlich los.
*) zu diesen Büchern zählen unter anderen folgende:
- Gerry Docherty, Jim Macgregor, Hidden History by Mainstream Publishing (deutsche Ausgabe: Verborgene Geschichte)
- Phillippe Simmonot, Non, L’Allemagne n’etait pas coupable/Die Schuld lag nicht bei Deutschland
- Eustace Mullins, Die Bankierverschwörung
- Antony Sutton, Wallstreet and the Rise of Hitler
- Wolfgang Effenberger, Willy Wimmer, Wiederkehr der Hasardeure – Schattenstrategen, Kriegstreiber, stille Profiteure 1914 und heute
- Gerd Schultze-Rhonhof, Der Krieg der viele Väter hatte – Der lange Anlauf zum Zweiten Weltkrieg
- Peter M. Nicoll, Englands Krieg gegen Deutschland
- … und das bereits im Text erwähnte Buch von Joaquin Bochaca, Los Crimenes de Los Buenos
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