Autor: Dr. Rudolf Lauff
Wenn man die internationale Presse verfolgt kann man den Eindruck bekommen, in Deutschland wäre der «Rassismus» entweder noch immer vorhanden oder gut 80 Jahre nach der Herrschaft der Nationalsozialisten unter Hitler zurück. In der Jüdischen Allgemeine zum Beispiel liest man auf der Titelseite der Ausgabe vom 18. Januar folgenden Leitartikel von einem «rechtspolitischen Korrespondenten» der Süddeutschen Zeitung namens Ronen Steinke:
«AfD-Leute sprechen hier offen – und das nicht zum ersten Mal – darüber, dass Deutsche, die ihren ethnischen Reinheitsvorstellungen nicht entsprechen, ausgebürgert und aus diesem Land hinausgeworfen werden. Es geht um eine ethnische Säuberung.»
Starker Tobak, nicht wahr? Wenn es denn zuträfe bzw. Politik der AfD WÄRE!
In der Programmatik der AfD sind solche Rassen-Wahnvorstellungen zumindest nirgendwo zu finden. Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass es eine jüdische Gruppierung innerhalb der AfD gibt, – sie nennt sich «Bundesvereinigung Juden in der AfD e.V.» – die derartige rassistisch oder erneut antisemitisch anmutende Unterstellungen vermutlich mit Kopfschütteln bzw. Unverständnis beantworten würde.
Was mag den «ethnische Säuberungs»-Autoren Steinke zur Formulierung dieser fantastischen Vorstellungen bewogen haben? Wollte er «Öl ins Feuer gießen», wie man im Volksmund sagt; wollte er die Leser der Jüdischen Allgemeinen in ein Bündnis «gegen Rechts» hineinschreiben oder wollte er selbst bewusst oder unbewusst das praktizieren, was man in Gutewichts-Kreisen «Hasspredigt» nennt? Vermutlich wird man es nie erfahren, was Herrn Steinke zu derartigen Eingebungen/Feststellungen bewogen haben mag. Interessant wäre noch von ihm zu erfahren, welche «AfD-Leute» das waren, die er in seinem Text zu zitieren vorgibt?
Die meisten AfD-Mitglieder oder AfD-Anhänger, die ich im Laufe der letzten Jahre gesprochen habe, waren zuvor ganz normale Mitglieder/Wähler von CDU/CSU, SPD oder FDP, also von Parteien, die man früher nie mit derartigen Steinke-Äußerungen in Verbindung gebracht hätte. Sollten diese ehemaligen CDU/CSU-SPD-FDP-Mitglieder über Nacht gemäß weit verbreiteter medialer Rhetorik sogenannte «Rechtsradikale, Rassisten oder Antisemiten» geworden sein?
Interessant ist ferner, dass unter AfD-Anhängern ebenso wie bei anderen Parteien recht viele Mitglieder anzutreffen sind, die den von Herrn Steinke angeführten «ethnischen Reinheitsvorstellungen» selbst nicht entsprächen. Seltsam, dass sich portugiesische, türkische, italienische, polnische, nordafrikanische oder AfD-Anhänger aus dem Nahen Osten, die der Autor dieser Zeilen persönlich kennengelernt hat, in einer Partei mitwirken oder eine Partei wählen würden, die sie selbst, da «ethnisch nicht rein genug» – wie Herr Steinke meint – aus Deutschland ausweisen würde. Erstens ginge das im Falle von Einwohnern der EU angesichts der Ansiedlungsfreiheit innerhalb der Europäischen Union garnicht, zweitens ist von derartigen Gedankengängen in den Reihen der AfD-Politiker – soweit mir bekannt ist – auch garnicht die Rede.
Wovon allerdings oft die Rede ist – und das nicht nur unter AfD-Mitgliedern bzw. AfD-Sympathisanten – ist die Tatsache, dass sich zunehmend mehr Bürger darüber Sorgen machen, dass Sozialstaats-Errungenschaften in Deutschland wie in Europa insgesamt NICHT weiter wie bisher allen Menschen, seien sie Asyl-Suchende oder generell Einwanderungswillige in bessere Lebensumstände ohne substanzielle Einschränkungen angeboten werden kann, ohne dass der bisherige Sozialstaat an einer derartigen Überforderung über Kurz oder Lang zusammenbricht. Damit ist im Grunde genommen noch gar keine Kritik an denjenigen verbunden, die diese sozialstaatlichen Großzügigkeiten annehmen, sondern lediglich Kritik an einer Politik, die früher oder später jeden Sozialstaat durch Überforderung seinem Zusammenbruch aussetzt.
Nicht nur in Deutschland haben immer mehr Bürger diesen Umstand erkannt sondern auch in europäischen Nachbarländern wie Frankreich, den Niederlanden, in Schweden etc. wo jeden Tag mehr Menschen gegen eine derartig irrationale Politik auf die Straße gehen. Mit «ethnischer Säuberung» hat das gar nichts zu tun, realistischerweise viel eher mit wachsendem Bewusstsein über drohende Staatsbankerotte.
EXKURS:
der unten wiedergegebene Text von Sven von Storch, Ehemann einer AfD-Abgeordneten, mag die im obigen Beitrag erwähnte Überforderung des Sozialstaats anhand der Problematik des «Bürgergelds» und seiner Nutzung bzw. finanziellen Belastung des Sozialhaushalts verdeutlichen:
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