Den eigenen Vorteil auf Kosten anderer ausschöpfen – das ist Egoismus. Und der soll in unserer Gesellschaft recht groß sein. Aber wir wissen auch von Menschen, die unter Einsatz ihres Lebens andere vor Unheil bewahren. Wie passt das zusammen?
- Der Mensch als egoistischer Einzelgänger?
- Gemeinsam stärker
- Selbstloses Helfen zum Wohl der Gemeinschaft
Der Mensch als egoistischer Einzelgänger?
Schon große Denker wie Arthur Schopenhauer oder Friedrich Nietzsche behaupteten, der Mensch sei ein egoistischer Einzelgänger. Nur aufgrund kultureller Zwänge lebe er in einer Gemeinschaft. Das hat die Forschung mittlerweile widerlegt.
Heute wissen wir, dass es ein menschliches Bedürfnis ist, Gemeinschaft zu erleben. Mehr noch: Es ist sogar schädlich für das Seelenheil des Einzelnen, wenn er sich zu lange absondert.
Sind wir alle Egoisten?
Gemeinsam stärker
Noch in den 1990er-Jahren wurde der Individualismus gepriesen. Ein jeder solle sich ausleben und das eigene Ego stärken, hieß es. Das sei ein sicherer Weg, in unserer Gesellschaft zu überleben. Fast schon wie eine Religion wurde der Egoismus gepredigt. Aber schon von Anbeginn der Menschheitsgeschichte war die Gruppe überlebenswichtig.
Gegenseitige Unterstützung praktizieren schon die Kleinsten
Schon damals hätte ein Einzelner nur schwer auf die Jagd gehen können. Die Aussicht auf reiche Beute war in der Gruppe bedeutend größer. Die Fähigkeit zur Kooperation bildete sich aus. Auch Rücksichtnahme oder Gefälligkeit zahlte sich aus. Zum Beispiel in der Pflege um den Nachwuchs. Ein funktionierendes Beziehungsgeflecht entstand.
Beziehungen wollen gepflegt werden. Vor allen Dingen ist ein pfleglicher Umgang miteinander der Garant für eine verschworene Gemeinschaft.
Dazu mussten Regeln her. Was ist erlaubt und was nicht? Wer bestimmt, was richtig und falsch ist? Darüber ringen Philosophen schon seit langem miteinander. Eine endgültige Antwort gibt es darauf nicht.
Selbstloses Helfen zum Wohl der Gemeinschaft
Es gibt ein Phänomen, das berechtigte Zweifel aufkommen lässt an der Annahme, wir seien alle Egoisten. Es nennt sich Altruismus. Das eigene Wohl wird dem Wohl der Gemeinschaft untergeordnet – und das sogar freiwillig. In der Evolutionsforschung zu Zeiten Charles Darwins bereitete das selbstlose Helfen noch größtes Kopfzerbrechen.
Mittlerweile ist erwiesen, dass Altruismus keinesfalls Schaden anrichtet. Die gute Tat fördert auch die eigene Gesundheit. Und wer anderen oft hilft, kann sich einen guten Ruf erarbeiten. In der Gesellschaft wird er dann geschätzt.
Allerdings besteht natürlich die Gefahr, auf Dauer zu kurz zu kommen und ausgenutzt zu werden. Auch Tiere setzen ihr Leben selbstlos für Familienmitglieder ein. Sie tun das nicht, um ihr Ansehen zu steigern, sondern um den Fortbestand der Sippe zu gewährleisten.
Über den Fortbestand der eigenen Spezies muss auch die Menschheit auf lange Sicht nachdenken. Macht sich der Mensch von heute weiterhin rücksichtslos an den Schätzen der Natur zu schaffen, gehen seine Nachkommen leer aus. In Sachen Umweltschutz wäre Altruismus auch eine gute Alternative.
Die gute Tat fördert auch die eigene Gesundheit
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