Es ist wohl eine ganz speziell deutsche Thematik, ein deutsches Problem, eine deutsche Befindlichkeit, mit dem Begriff «NATION» ein recht ambivalentes Verhältnis zu haben. Besonders deutlich wurde mir diese Art von «deutscher Psychose», als ich auf einem Video sah, wie die frühere Bundeskanzlerin Frau Dr. Angela Merkel ein ihr auf einer Bühne vor hunderten von Parteimitgliedern überreichtes Deutschland-Fähnchen mit entrüstetem Kopfschütteln gleich an den Nächstbesten weitergab. Ein weiteres Mal musste ich in einer Zeitschrift lesen, dass der aktuelle Wirtschafts- und Umweltminister Habeck einem Journalisten gegenüber äußerte «mit Deutschland habe er noch nie etwas anfangen können». Ein amerikanischer, chinesischer, japanischer, russischer, französischer oder britischer Politiker käme garnicht auf diesen Gedanken und könnte sich vermutlich auch nicht lange als Politiker halten, wenn er ein solch distanziertes Verhältnis zu seiner Nation und folglich zu seinen Landsleuten erkennen ließe. Im Grunde passt es ja auch in keiner Weise zu seiner Rolle als Interessenvertreter seiner Wähler und seiner Nation. In Deutschland ist all das jedoch möglich und in gewisser Weise sogar Tradition. Warum?
Diese Distanzierung von uns selbst, von unserer eigenen Nation wurde uns seit gut 100 Jahren eingeredet; es entstand eine Art nationaler Identitätskomplex. Seit dem verlorenen 1. Weltkrieg, der nachweislich von den gegnerischen Alliierten Frankreich, Russland mit Unterstützung von England und zuletzt den USA gegen Deutschland und seine ganz wenigen Partnerländer eingefädelt und unter anderem mit Einsatz von kriegsrechtlich verbotenem Senfgas gewonnen wurde, war in den finanziell gut ausgestatteten Weltweit-Medien stets von der «Alleinschuld» der Deutschen am Ausbruch des Weltkriegs die Rede. Das Gleiche wiederholte sich im 2. Weltkrieg. Einmal wieder wurden die Deutschen als gewalttätige und kriegslüsterne Menschen dargestellt, die es zu «zivilisieren» gelte. Uns Deutschen wurde ein schlechtes Gewissen eingeredet, in uns wurde ein Schuldgefühl erzeugt, das unsere Bereitschaft zur «Wiedergutmachung», unsere Zahlungsbereitschaft gegenüber den Siegernationen auf ewig erhalten sollte. Das hat bis Heute geklappt, gerät allerdings inzwischen durch die ganz allmählich ins Bewusstsein der Deutschen geratende Tatsachen-Geschichte, die die bisher einseitige Sieger-Geschichten-Erzählerei zunehmend verdrängt, ins Wanken.
Mir ist bewusst, dass an dieser Stelle so mancher Leser stutzt und mir nicht recht folgen kann oder mag. DOCH: Warten Sie ab, ich werde es Ihnen erklären, ruhig, ohne jede Spannung und der Wahrheit/den Tatsachen verpflichtet. Mit lediglich einigen wenigen Büchern, die um zahlreiche weitere ergänzt werden könnten, möchte ich meine Aussagen belegen:
BUCH 1: Philippe Simonnot, französischer Wirtschaftsgeschichte-Professor; TITEL: Die Schuld lag nicht bei Deutschland

Ich zitiere an dieser Stelle lediglich ein Kapitel und 5 Schlussfolgerungen aus diesem Buch.
DIE DEUTSCHE WIRTSCHAFT VERSETZT DIE WELT IN STAUNEN
Der Nationalsozialismus mag in vielen Punkten das politische Leben Deutschlands mit radikalen Neuerungen überzogen haben. Auf dem Gebiet der internationalen Beziehungen war sein Programm auf den ersten Blick weder originell noch überraschend. Über die Revision des Vertrags von Versailles hinaus bestritt Deutschland Englands Weltmachtrolle. Damit verfolgte Deutschland eine geostrategische Linie gegenüber einem im Niedergang befindlichen British Empire, die man über Wilhelm II bis hin zu Bismarck zurückverfolgen konnte. Diese Linie hatte im Übrigen ihre eigene Legitimität angesichts der überraschenden Leistungen der deutschen Wirtschaft vor und nach dem Ersten Weltkrieg.
Vor 1914 hatte das deutsche Wirtschaftswunder die Welt zum Staunen gebracht. Dieses Wirtschaftswunder ließ sich zurückverfolgen auf den Zollverein von 1830. Das «Wunder», nichts weiter als die Wirkung des Freihandels, schien in der damaligen Epoche von titanischer Bedeutung, vergleichbar mit dem Wirtschaftsaufschwung in China zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Von 1880 bis 1900 brachte es Deutschland auf Platz drei der Industrienationen hinter den USA und Großbritannien. Bereits 1913 ist Deutschland Nummer zwei vor England. Der Anteil Deutschlands an der weltweiten Industrieproduktion hatte sich vervierfacht, während der Anteil Großbritanniens um ein Drittel gesunken war. Die Qualität des «Made in Germany» wird uns bereits von Paul Valery seit 1897 berichtet. Im selben Jahr produziert und verbraucht Deutschland 20% mehr Elektrizität als Großbritannien, Frankreich und Italien zusammengenommen.
Die enorme Förderung von Steinkohle – Kohle war im 19. Jahrhundert das, was Erdöl im 20. Jahrhundert ist – zeigt der gesamten Welt die neue deutsche Wirtschaftskraft: 100 Millionen Tonnen 1906 gegenüber 30 Millionen Tonnen 1871 und 1,5 Millionen 1850. Bereits am Ende des 19. Jahrhunderts hatte Deutschland für sich den Rang einer Weltmacht in Anspruch genommen. In einer Rede vom 6. Dezember 1897 vor dem Reichstag drückte Reichskanzler Bernhard von Bülow diese Haltung wie folgt aus. «Die Zeiten, wo der Deutsche dem einen seiner Nachbarn die Erde überließ, dem anderen das Meer und sich selbst den Himmel reservierte, wo die reine Doktrin thront, diese Zeiten sind vorbei. … Wir wollen niemand in den Schatten stellen, aber wir verlangen auch unseren Platz an der Sonne.» (Philippe Simonnot, S. 7/8)

Und nun zu Professor Simonnots Schlussfolgerungen:
1. «Es gab natürlich Kriegslüsterne in allen Lagern und dies seit langem. Im Übrigen gibt es das immer. Aber dies erklärt nicht den Ausbruch des Krieges im August 1914. 1911 konnte der Krieg vermieden werden, weil die Regierungen und insbesondere die französische Regierung unter Caillaux ihn nicht wollten. Ganz zufällig wird derselbe Caillaux politisch im Juli 1914 umgebracht genauso wie Jaure’s physisch beseitigt wird.
2. Der moralische Mythos der Schuld Deutschlands hatte keine andere Funktion, als die Reparationen zu rechtfertigen. Dies sollte man niemals vergessen. Die Geschichte – man weiß dies nur zu gut – wird von den Siegern geschrieben. Aber in diesem Fall ist ihre Verfälschung zu einem Meisterwerk geraten
3. Dieser Mythos hatte auch zum Ziel, die wahren Verantwortlichen beim Auslösen der Katastrophe zu verheimlichen. Er ergänzte die zerstörerische Arbeit beim Umgang mit Archiven und die systematische Desinformation, die durch einige französische Politiker und Führer geleistet wurde, an erster Stelle durch Poincare‘.
4. Gewiss hatte niemand vorausgesehen, dass der Konflikt so lange dauern und so mörderisch werden würde. In jener Zeit dachte alle Welt, dass ein moderner Krieg nur kurz sein könne und zwar sowohl aus technischen als auch aus finanziellen Erwägungen.. Dieses Fehlurteil entschuldigt mitnichten das Verbrechen, welches begangen wurde. Aber es erklärt die Hartnäckigkeit, mit der seine Täter sich versteckt halten.
5. Die Wirtschaftsmacht Deutschland hat in der Tat etwas Unerträgliches für Frankreich. Dies gilt auch noch heute. Aber die einzige sinnvolle Option lag in der ökonomischen Reform und nicht in einem Krieg, der den ökonomischen Wettbewerb mit anderen Mitteln fortsetzte und dafür den Preis von Millionen Toten forderte. (Philippe Simonnot, S. 66/67)
Auch ein ehemaliger bekannter CDU-Politiker, der zeitweilig Staatssekretär im deutschen Bundesverteidigungsministerium war und ein ehemaliger Pionierhauptmann der Bundeswehr haben sich dieser Thematik angenommen und sind zu den gleichen Ergebnissen gekommen. In dem Buch mit dem Titel «die Wiederkehr der Hasardeure» haben Willy Wimmer und Wolfgang Effenberger ihre Ergebnisse mithilfe zahlreicher Quellen auf 636 Seiten umfangreich dargelegt.
Den Strippenziehern/Financiers/Hinterzimmer-Akteuren auf britischer Seite haben sich zwei angelsächsische Autoren angenommen. Professor Dr. Hans Fenske schreibt zu deren Buch mit dem Titel «Verborgene Geschichte – Wie eine geheime Elite die Menschheit in den Ersten Weltkrieg stürzte»: «Gerry Docherty und Jim Macgregor weisen in ihrem auf einer breiten Quellenbasis beruhenden Buch überzeugend nach, dass der Anteil Großbritanniens am Ausbruch des Ersten Weltkriegs sehr viel größer war, als gemeinhin angenommen wird.»

Ans ‘finanziell Eingemachte’ geht dann noch Eustace Mullins mit seinem Buch «Die Bankier-Verschwörung» während der Naturwissenschaftler und Hobby-Historiker Wilfried Schaudienst nüchtern-sachlich aus verschiedenen Quellen zitiert, die ebenfalls belegen, dass «Die große Intrige» ( so nennt er auch sein Buch) die Welt in den Ersten Weltkrieg geführt und deren Nachwirkungen uns noch heute ihrem Bann halten.
Mir liegen Begriffe wie «Vergeltung» oder auch «Rache» völlig fern, doch WAHRHEIT liegt mir schon am Herzen. Wenn man erst einmal an den historischen Tatsachen geschnüffelt hat lässt einen dieses Thema als historisch interessierten Menschen so schnell nicht mehr los. Wenn ich noch heute in Zeitungen und Fernsehen von «Alleinschuld der Deutschen», von «Wiedergutmachung» oder «unauslöschbarer historischer Verantwortung der Deutschen als Volk» lese, frage ich mich jedes Mal: Was würde passieren, wenn irgendwann die Welt mehrheitlich erfahren würde, dass russische und französische Elitekreise den 1. Weltkrieg eingefädelt haben, während sich der letzte deutsche Kaiser noch Gedanken gemacht hat, wie er den Frieden wahren könnte; dass Hitler als «Rächer des Diktatfriedens von Versailles» nicht nur von deutschen Industriekreisen sondern auch maßgeblich von der amerikanischen Wallstreet politisch-finanziell hochgepäppelt wurde, damit er die Deutschen gegen die Russen und Franzosen in einen nicht zu gewinnenden Zweifrontenkrieg ins Feld ziehen lässt, die ebenfalls von New York aus «kriegsfertig finanziert» wurden. Würden dann etwa alle unsere Gebietsabtretungen zurückgegeben und Reparationszahlungen zurückerstattet werden? Ja, ich weiß schon, solche Fragen stellt man als «schuldiger Deutscher» nicht …. zumindest solange man sich von dieser Alleinschuld-Geschichten-Erzählerei beeindrucken lässt.

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