Die deutsche Ampel-Regierung bearbeitet nicht nur die Bevölkerung sondern jetzt auch das in ihrer Hand befindliche öffentliche Verkehrssystem: Die Deutsche Bahn gehorcht und präsentiert mit dem neuen in Regenbogenfarben lackierten ICE, welche Haltung ihre Vorstände sich zueigen gemacht haben: Multikulti und Gender-gerecht-Sein.
Als Jemand, der den Verlockungen der Bahn gefolgt ist und sich zuerst das 9-Euro-Ticket zugelegt hat, in überfüllten Zügen trotz staatlicher Corona-Panikmache das Stehen Körper an Körper eingeübt und jetzt auch weiterhin das staatstragende 49-Euro-Ticket abonniert hat …. musste ich erfahren, dass Pünktlichkeit zumindest im staatlich-öffentlichen Verkehrssystem als Wertmaßstab «abgewickelt» worden ist. Die Deutsche Bahn hat ein neues Zeitgefühl entwickelt, wie ich es zuvor nur aus den ärmsten Ländern Lateinamerikas kannte: Wenn Jemand zu spät kommt, gerne auch mal eine Stunde, so heißt es dort: «No pasa nada» … zu deutsch «passiert doch Nichts oder «macht doch nix». Die Deutsche Bahn ist für mich somit auf Globalisierungskurs. Lateinamerikanisches Zeitgefühl schwappt zu uns rüber. Arbeitnehmer, die früher gewohnt waren, auch mit der Bahn pünktlich zur Arbeit zu erscheinen, Arbeitgeber, die es gewohnt waren, mit pünktlich erscheinenden Mitarbeitern bei ihren Kunden pünktliche Arbeit abzuliefern, müssen jetzt umdenken: PÜNKTLICHKEIT, ZUVERLÄSSIGKEIT, VERTRAGSTREUE sind offenbar kein deutsches Erkennungsmerkmal mehr.
Bisher wird die Unpünktlichkeitskultur der Deutschen Bahn noch auf «Probleme bei Stellwerken» oder komplett ausfallende Züge wegen eines «krank gemeldeten Zugführers» geschoben, aber zumindest ganz höflich mit dem Zusatz: «Wir bitten dies zu entschuldigen». Mag sein, dass auch diese Höflichkeitsfloskel gegenüber der abhängig Bahn-fahrenden Klientel in Zukunft eingestellt wird, da sie sich angesichts der Häufigkeit langsam aber sicher so stark abgenutzt hat, dass sie von den Bahnkunden nicht mehr ernst genommen werden kann. Nach zwei langen nächtlichen Wartestunden in einem stehenden Zug in einem Streckenabschnitt irgendwo zwischen Duisburg und Düsseldorf – und das mit ungewissem Ausgang – hat sich meine honduranische Frau entschieden, der Deutschen Bahn und Ihrer Unzuverlässig- bzw. Respektlosigkeit vor ihren Kunden ADIEU zu sagen und hat ihr 49-Euro-Ticket dankend zurückgegeben. Sie war es ganz einfach leid und ist nun dabei, ein neues Deutschlandbild zu entwickeln, eins was der aktuellen chaotischen Realität mehr entspricht als das, was ihr ihre Vorfahren noch mit einer gewissen Bewunderung vermittelt hatten.
Hauptsache bunt und Gender-gerecht:
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